: Gen-Tests nicht für die Öffentlichkeit
San Francisco (dpa) – Genetische Tests, die über die mögliche Homosexualität von Nachkommen Aufschluß geben könnten, sollen für die Öffentlichkeit tabu bleiben. Das sagte Professor Dean Hamer vom Nationalen Krebsinstitut der USA auf einer Tagung in San Francisco. Hamer will nach eigenen Angaben eine Kommerzialisierung möglicher Tests verhindern. Seine Forschungsergebnisse hatten im letzten Sommer weltweit großes Aufsehen erregt. Danach gibt es im Erbgut Anhaltspunkte für eine homosexuelle Vorbelastung von Männern. Die Tests seien allerdings nur zu 50 Prozent sicher. Das ergaben laut Hamer Untersuchungen von eineiigen Zwillingsbrüdern, deren Erbanlagen identisch sind. War einer der Brüder homosexuell, war es der andere in 50 Prozent der Fälle nicht. Diese Studien sind bei Wissenschaftlern, homosexuellen Männern und lesbischen Frauen umstritten. Kritiker befürchten, daß die Orientierung als „krank“ gebrandmarkt werde und dem Kampf der Homosexuellen um Anerkennung schaden könne.
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