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Knatsch um Zugeständnisse

■ Heiße Phase in den Tarifauseinandersetzungen beginnt

In der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) ist ein heftiger Knatsch um die Marschroute in dieser Tarifrunde entbrannt. In einer Protestnote übt die Hamburger Funktionärsversammlung gegenüber der Stuttgarter Gewerkschaftszentrale „scharfe Kritik“ und forderte die Verhandlungsführer „nachdrücklich“ auf, sich nicht von den öffentlichen Unternehmen auf „Nebenkriegsschauplätze“ abdrängen zu lassen.

Hintergrund des Disputs: ÖTV-Chefin Monika Wulff-Matthies hatte nach der vergangenen Gesprächsrunde angedeutet, einem „Arbeitskorridor“ auf bezirklichen Ebenen zuzustimmen.

Danach soll in gewissen Bereichen die Arbeitszeit auf 38 Wochenstunden angehoben werden dürfen, wenn in anderen Gebieten die Wochenarbeitszeit auf 32 Stunden bei 50 Prozent Lohnausgleich gesenkt wird. „Die Übertragung von Regelungen, die bei VW im Rahmen eines Haustarifvertrags und unter den Absatzschwierigkeiten in der Autoindustrie einen Sinn haben können, dürfen nicht als Vorbild für den Öffentlichen Dienst gelten“, so die Hamburger ÖTV-Funktionäre.

Die Hamburger forderten die Große Tarifkommission auf, „gegen das Teilzeitmodell und gegen Lohnabschläge zu stimmen“. Hamburgs ÖTV-Sprecher Jens Hnyk: „Für den Bezirk Hamburg käme ein derartiger regionaler Tarifabschluß nicht in Frage!“ Die öffentlichen Arbeitgeber fordern eine Nullrunde bei Lohn und Gehalt sowie Kürzungen des Urlaubes. kva

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