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Domenica Niehoff

Ehemalige Prostituierte und heute Streetworkerin in einem Hamburger Drogenprojekt Foto: WDR

Streiken? Frauendemo? Ne, da geh' ich nicht mehr hin. Im vergangenen Jahr wollte ich auf eine Frauendemo. Da traf ich zufällig eine aidskranke Klientin und unterhielt mich mit der am Straßenrand. Als die Frauen an uns vorbeiliefen, spürte ich regelrecht ihre Blicke, den Druck in den Augen: Reih dich ein, du Schlampe. Diese abwertenden Blicke haben mich sehr getroffen.

Irgendwie bin ich auch frauengeschädigt, weil ich einige Frauen als sehr fies und gemein erlebt habe. Männer sind dagegen eher albern, blöd und manchmal ziemlich dumm. Und außerdem: Wenn Emanzipation heißt, daß alleinstehende Mütter ihre Kinder morgens um 6 in den Kindergarten stecken, bis nachmittags um 5 arbeiten, um sich einen BMW kaufen zu können, und ihre Kinder derart vernachlässigen, wie ich es jeden Tag mitbekomme, dann will ich das auf keinen Fall unterstützen.

Streiken würde ich nur, um etwas Neues anzufangen, eine neue Idee, des Miteinander durchzusetzen. Dabei müßte es in jedem Fall auch um ein Zusammenleben mit Kinden gehen.

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