■ taz-intern: taz, frauenlos
Nicht die andere Hälfte des Himmels, die der Große Steuermann Mao Zedong einst den Frauen verhießen hatte, sondern die zweite Hälfte der lebensnotwendigen Kaffee-Maschine im Konferenzraum requirierten gestern unsere Kolleginnen, um das Frauenfrühstück im Archiv zu bestreiten.
Während sie sich alsdann frohgelaunt der Nichtarbeit widmeten, versammelten sich die Männer zur täglichen Redaktionskonferenz. Die gestrige Frauen-taz stieß auf freundlich- unengagiertes Wohlwollen, lediglich an einem Punkt erfuhr sie deutliche Kritik. In dem auf Seite 4 (und heute noch einmal auf Seite 9) dokumentierten „Aufruf an die UN" waren lediglich die Unterzeichnerinnen genannt; daß es auch Unterzeichner wie Salman Rushdie, Karl Popper oder Simon Wiesenthal gibt, fiel unter den Tisch.
Am stärksten durch den Frauenstreik getroffen waren die ausschließlich weibliche Fotoredaktion, sowie die Korrektur und die Repro; in letzteren beiden Abteilungen versuchte jeweils ein einsamer Kollege den Betrieb notdürftig aufrechtzuerhalten. Allerdings war es schon bei allen Frauenstreiks der taz-Geschichte der heimliche Ehrgeiz der Männer, zu demonstrieren, daß sie die Zeitung notfalls auch alleine produzieren können. Wie erfolgreich diese Bemühungen waren, überlassen wir dem Urteil der geneigten Leserschaft. M.S.
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