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Strahlen und Autos

■ Atomgegner bei Blockade angefahren

Morsleben (taz) – Nach einem schweren Verkehrsunfall haben rund hundert Atomkraftgegner in der Nacht zum Donnerstag ihre Blockade des Atommüllendlagers in Morsleben (Sachsen-Anhalt) abgebrochen. Gegen 22.30 Uhr wurden zwei der Umweltschützer beim Entladen eines abgestellten Fahrzeugs von einem Auto erfaßt. Die beiden Unfallopfer wurden mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus Helmstedt eingeliefert. Die Bürgerinitiative hatte zuvor einen Hinweis bekommen, wonach erneut radioaktiver Müll am Strahlenklo in Morsleben angeliefert werden sollte. Rund hundert Demonstranten trafen sich gegen 22 Uhr am Endlager, um die Zufahrt zu blockieren und so die angebliche Anlieferung zu verhindern. Eine halbe Stunde später passierte der Unfall. „Unsere beiden Freunde wollten aus dem abgestellten Auto Materialien ausladen, als ein anderes Auto auffuhr“, erzählt Knut Simon von der BI Morsleben. Beim abgestellten Auto habe die Warnblinkanlage deutlich geleuchtet. Die beiden seien „zwischen den Fahrzeugen eingeklemmt“ worden. Sie erlitten zum Teil schwere Kopf- und Rückenverletzungen.

Nach Darstellung der Polizei hingegen hat der Unfallverursacher, ein Mann aus Haldensleben, die beiden Fußgänger im Dunklen zu spät erkannt. Er habe zwar noch zu bremsen versucht, konnte aber den Aufprall nicht mehr verhindern. Ein Sprecher des Innenministeriums in Magdeburg betonte, der Unfall selbst sei ein tragischer Zwischenfall gewesen. Es gebe keinerlei inhaltlichen Zusammenhang mit der Blockadeaktion. Eberhard Löblich

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