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Polizistin erschießt V-Mann

■ Ungereimtheiten bei der Spurensicherung am Tatort

Weiden (AP/taz) – Unter rätselhaften Umständen hat eine 24jährige Polizistin des bayerischen Landeskriminalamts am Donnerstag abend in Weiden einen 38jährigen verdeckten Ermittler erschossen. Wie die Polizei gestern mitteilte, löste sich der Schuß aus der Dienstwaffe der Beamtin bei einem Einsatz zur Festnahme von zwei mutmaßlichen Drogenhändlern, an dem zwei verdeckte Ermittler und zehn Polizeibeamte beteiligt waren. Die Unglücksursache ist immer noch ungeklärt.

Nach Auskunft eines Redakteurs der Tageszeitung Der neue Tag, der unmittelbar nach dem Geschehen vor Ort war, gab es bei der Sicherung des Tatorts mehrere Ungereimtheiten. Gleichzeitig sei einem Journalisten von zivilen Einsatzbeamten die Filmrolle entrissen und Platzverweis erteilt worden. Andere Journalisten seien an der Berichterstattung gehindert worden. Der Augenzeuge sagte, sofort nach der Tat hätten Einsatzbeamte am Tatort mit Besen zusammengekehrt, noch bevor die Spurensicherung der Polizei Weiden zum Zug kommen konnte. Zugleich kümmerte sich nach Zeugenaussagen kein Polizist um den tödlich getroffenen Beamten. Ein Bewohner eines benachbarten Hauses habe Erste Hilfe leisten müssen.

Nach Auskunft des Polizeisprechers Seebauer sind zum Schutz der Identität der verdeckten Ermittler nach der Tat besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden, darunter ein Verbot für Fotografen.

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