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Bei Werder ist die Luft raus

■ Mageres Spielchen bei Bremens vierter Heimniederlage

Der Ball war willig, aber die Beine schwach, so lautet das Fazit nach 90 Minuten Werder Bremen gegen Karlsruher SC am Samstag im Bremer Weserstadion. Trotzdem gab's einen kleinen Rekord. Erstmals seit 27 Jahren konnte das Team von Trainer Winfried Schäfer gegen den SV Werder Bremen auswärts wieder gewinnen. Mit dem 2:0 (0:0) vor 20.000 Zuschauern ist der KSC seit nunmehr neun Spielen in der Fußball-Bundesliga unbesiegt. Der Deutsche Meister kassierte dagegen bereits die vierte Saison-Heimniederlage, seit vier Spielen sind die Bremer ohne Sieg. Vier Tage vor dem Rückspiel in der Champions-League gegen AC Mailand präsentierte sich das Rehhagel-Team in schwacher Form. Manfred Bender (50./62. Foulelfmeter) erzielte beide KSC-Tore.

Nach dem Pokal-Halbfinalspiel in Dresden fehlte den Bremern im Vergleich mit dem Karlsruher SC die Kraft, um das Spiel nach einem Rückstand noch aus dem Feuer zu reißen. Besonders im Mittelfeld taten sich bei den Bremern große Schwächen auf. Das Fehlen des gesperrten Mario Basler machte sich sehr nachteilig bemerkbar. Wolter und Votava konnten ebenfalls nicht an ihre gewohnten Leistungen anknüpfen. Im Angriff waren Frank Neubarth und Wynton Rufer von ihren Gegnern Slaven Bilic und Jens Nowotny fast völlig abgemeldet. Auch der österreichische Nationalspieler Andreas Herzog konnte sich nicht wie sonst in Szene setzen.

Die Karlsruher, die mit Torhüter Oliver Kahn, Rainer Schütterle und Edgar Schmidt ebenfalls drei wichtige Stützen ersetzen mußten, spielten geschickt aus einer verstärkten Deckung heraus. Ex-Nationalspieler Wolfgang Rolff war Dreh- und Angelpunkt in der KSC-Mannschaft, in der Manfred Bender sich nicht nur als zweifacher Torschütze auszeichnete. Er sorgte auch für ständigen Druck nach vorn, als die Bremer im Mittelfeld immer mehr nachließen. Mit zunehmender Spieldauer wurden die Aktionen des KSC immer sicherer, während die Bremer fast konzeptlos das Karlsruher Tor bedrängten. Auch der eingewechselte Bernd Hobsch konnte nicht für die erhoffte Wende sorgen. Die Bremer waren in diesem Spiel leicht auszurechnen und besaßen nicht die gewohnte Dynamik. dpa

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