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Stimmungsmache

■ Becker gegen Agassi heißt es heute

Key Biscane (dpa/taz) – Wie die HB-Männchen führten sich zwei deutsche Tennisspieler in Key Biscane auf. Nur: Karsten Braasch und Boris Becker gingen vor Freude in die Luft. Der Hagener wegen seiner späten Nominierung ins Davis-Cup-Team: „Ich war echt baff!“

Als Nummer vier ist der 44. der Weltrangliste in zwei Wochen in Graz neben Michael Stich, Marc Kevin Goellner und Patrick Kühnen in die Mannschaft gekommen, aus der Carl-Uwe Steeb wegen Verletzung und Bernd Karbacher wegen Formschwäche gegangen wurden. Boris Becker freute sich für Karsten Braasch ganz besonders, weil jener sein Leben außerhalb der Courts durchaus zu genießen pflegt und „ein etwas anderer Tennis-Profi ist“.

Becker präsentierte sich auch sonst gut gelaunt. Sein Freiluft-Debüt gegen Nicklas Kulti (Schweden) gestaltete sich zwar zu Beginn mühsam, letztendlich aber erfolgreich – 3:6, 6:4, 6:0. Er trifft heute auf Andre Agassi, gegen den er zuletzt sechsmal verloren hatte. Trotzdem: „Ich freue mich auf ihn.“

Beide seien keine 08/15-Spieler, „wir stimulieren uns gegenseitig, das ist eine gute Basis für große Spiele“. Die hat wohl in seinem Auftaktmatch gefehlt. Fast eine Stunde lang reagierte Becker nur, wirkte ratlos gegen das aggressive Grundlinienspiel des 73. der Weltrangliste, sah wie der Verlierer aus und wartete doch nur auf seine Chance, die im dritten Satz kam, als er Kulti mit Bilderbuch-Tennis regelrecht vorführte.

Jetzt will der Rückkehrer Bollettieris Ex-Schützling Agassi stoppen: Das Match werde etwas Besonderes, mutmaßt der Tennisphilosoph. „Andre ist einer der letzten Paradiesvögel in unserem Sport“, beide spielten sie besonders stark unter Druck, „und die meisten Menschen sind von unseren Spielweisen begeistert“, weiß der junge Vater. Für Agassi, der beim 6:2, 4:6, 6:4 gegen Mark Petchey (England) viel Mühe hatte, hat jedes Spiel gegen Becker sogar das Potential, „eines für die Ewigkeit zu sein“.

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