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Drei Punkte bis zum Halbfinale

■ AC Milano gibt sich zum Rückspiel gegen Werder unverwundbar

Otto Rehhagel hat seine Spieler an der Ehre gepackt. Der Trainer des Deutschen Meisters Werder Bremen beschwor vor dem Rückspiel heute in der Champions League gegen AC Mailand nach einer Videostunde seine Mannschaft: „Wenn Ihr die Italiener schlagt, dann ist das eine ganz große Geschichte. Für Euch persönlich ein Erlebnis, das man so schnell nicht vergessen wird.“

Der 55 Jahre alte Fußball-Lehrer hat die Stärken des Tabellenführers aus Italien immer wieder vorführen lassen: Sichere Abwehr, schnelles Umschalten von Abwehr auf Angriff und fast perfekte Ballsicherheit zeichnen den AC Mailand aus. „Wir dürfen nur wenige Fehler machen“, impfte Rehhagel seinem Team ein, das vor 31.000 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion an glanzvolle Auftritte im Europapokal-Wettbewerb anknüpfen soll. Rehhagels Rechnung für das Erreichen des Halbfinales, sieht so aus: Gegen den AC Mailand einen Punkt, gegen FC Porto zwei und beim RSC Anderlecht ein Unentschieden.

Bremens Hoffnungen ruhen auf Mario Basler. Der Nationalspieler in spe ist nach seiner Roten Karte in der Bundesliga gesperrt, doch in der Champions League kann er eingesetzt werden. Er muß gegen Milan Verantwortung übernehmen, denn Andreas Herzog wird wegen diverser gelber Karten im Mittelfeld fehlen.

Der AC Mailand vertraut auf den „Catenaccio“, denn den Abwehrriegel beherrschen die Italiener perfekt. Kapitän und Libero Franco Baresi (gesperrt) fehlt zwar als „Leitfigur“ in der Mannschaft doch Traner Fabio Capello läßt keine Zweifel aufkommen: „Wir haben die stärkste Deckung der Welt. Filippo Galli wird den Part übernehmen und keine Schwächen zeigen.“ Optimistische Töne schlug auch Dejan Savicevic an: „Die Bremer können uns nicht schlagen. Sie müssen offensiv spielen, da gibt es genug Platz zum Kontern.

Beim SV Werder gingen am Dienstag die aus Italien zurückgegebenen Karten weg wie warme Semmeln. Manager Willi Lemke und Schatzmeister Manfred Müller rieben sich die Hände, denn wieder haben die Bremen ein „Millionending“ unter Dach und Fach gebracht.

Bei einem zählbaren Erfolg kassiert der Meister zudem pro Punkt 550.000 Mark als Prämie. dpa

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