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Kein Plutonium mehr für A-Waffen

■ Rußland vereinbart mit USA Reaktorenschließung

Washington (AP/wps) – Rußland will die Produktion von Plutonium für die Verwendung in Atomwaffen einstellen. Ein entsprechendes amerikanisch-russisches Protokoll wurde am Mittwoch in Washington unterzeichnet. Die drei letzten russischen Reaktoren, in denen noch waffenfähiges Plutonium produziert wird, sollen der Vereinbarung zufolge stillgelegt werden – allerdings erst, wenn als Ersatz herkömmliche Kraftwerksanlagen installiert sind, die anstelle der Atommeiler Strom und Wärme liefern können. Das wird vermutlich 1997 oder 1998 der Fall sein.

Die Vereinbarung war von US- Energieministerin Hazel O'Leary in zweitägigen Gesprächen mit Vertretern Rußlands ausgehandelt worden. Die Ministerin kündigte an, die US-Regierung werde zusammen mit den Russen in den nächsten zwei Monaten Pläne zur Finanzierung der Umstellung ausarbeiten.

Die beiden Atomreaktoren in Tomsk in Sibirien und in Krasnojarsk im Süden Zentralrußlands sind die letzten militärischen Reaktoren mit Doppelnutzung – zum einen liefern sie Strom für die umliegenden Gemeinden, zum anderen wird in ihnen auch Plutonium für Atomwaffen hergestellt. Künftig soll ein Kraftwerk in Tomsk mit Erdgas, jenes in Krasnojarsk mit Kohle betrieben werden.

Außerdem vereinbarten die beiden Großmächte Inspektionen in ihren Atomanlagen. In den nächsten zwei Monaten sollen Pläne ausgearbeitet werden, wie die Besuche durchgeführt werden. O'Leary stellte klar, daß es sich um mehr als Sightseeing-Tours handeln werde.

Wenn alles gutgeht, sollen russische Techniker erstmals Ende des Jahres in der Atomwaffenschmiede Pantex in der Nähe von Amarillo im Bundesstaat Texas Untersuchungen durchführen dürfen. US-Inspektoren sollen etwa zeitgleich die russische Plutoniumanlage in der Nähe von Tomsk besuchen, wurde bei dem Treffen anvisiert.

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