: Der Radiofrühling kommt
■ Nicht-kommerzielle Radio-Initiativen in Hannover planen Kooperation
Nur gemeinsam sind wir stark! Dieses Motto wollen sich nun auch Hannovers Radio-Initiativen zu eigen machen. Vier an der Zahl werden sie in der nächsten Woche über Kooperationsmöglichkeiten diskutieren. Denn mit dem im Oktober letzten Jahres verabschiedeten neuen Landesmediengesetz wurde die Grundlage für eine Etablierung des nichtkommerziellen Lokalfunks in Niedersachsen geschaffen. Hannovers Initiativen haben den Radiofrühling nicht verschlafen: Einzelne Konzepte der zukünftigen Sender stehen bereits, und die Landesmedienanstalt hat nun die Qual der Wahl bei der Vergabe der Lizenz.
Das Hamburger Modell, wo sich verschiedene Sender zum „Freien Senderkombinat 104“ zusammenschlossen, steht für die Radioinitiativen Pate. Die Notwendigkeit zusammenzuarbeiten, unterstreicht Jutta Schneider, Moderatorin in spe für „Open Air“: „Keine der Inis kann alleine 24 Stunden Sendezeit bestreiten“. Und mit Blick auf die Medienmanagement-StudentInnen von „Stadtradio“ erklärt Niko Sanghiadinos von „La Mouche“, warum auch die Profis vom Fach nicht außen vor bleiben wollen: „Schließlich brauchen wir uns alle gegenseitig“. Doch stehe der Versuch, alle Inis unter einen Hut zu bringen, noch ganz am Anfang. Daniel Mahler vom „Stadtradio“ weist auf die unterschiedlichen Ansätze jeder Gruppe hin – und sähe dabei am liebsten sein Stadtradio-Konzept als mögliches Gesamtkonzept. Die „Flora“-MacherInnen dagegen betonen die jeweilige Eigenständigkeit der Initiativen.
Anfang nächsten Jahres könnten die Lizenzen endlich vergeben werden, so Thomas Mutschik von der Interessengemeinschaft für Nichtkommerziellen Lokalfunk in Niedersachsen (INGEHN). Die Finanzierung ist allerdings noch umstritten: Die privaten Sender sollen drei Prozent ihrer Werbeeinnahmen an die nichtkommerzielle Konkurrenz abführen. Nicht nur, daß dies kein allzu großer Batzen für immerhin 18 Initiativen im Land wäre, die das Geld unter sich aufteilen müssten – so leicht wollen sich die Privaten nicht schröpfen lassen. Antenne Niedersachsen klagte bereits beim Bundesverfassungsgericht gegen die geplanten Abgaben. Bettina Stang
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