: Asbest im Reichstag
■ TÜV: Glasdecke umgehend sanieren
Nach dem Palast der Republik und dem Internationalen Congress Centrum (ICC) ist offenbar auch der Reichstag asbestverseucht. Nach einem Bericht des Spiegel stellte dies der TÜV Südwestdeutschland schon Ende 1993 in einem bislang unveröffentlichten Gutachten fest. Im Reichstag, in dem am 23. Mai die Wahl des neuen Bundespräsidenten ansteht, sollen 2.813 Quadratmeter Brandschutzplatten asbesthaltig sein. Außerdem verbirgt sich das krebserregende Gift laut TÜV auch in Rohrisolierungen, an 39 Türblättern sowie an Stützen und Trägern sowie in Brüstung und Boden der Stenografengalerie des Plenarsaals. „Unverzüglich erforderlich“ sei eine Sanierung der Glasdecke über dem Plenarsaal. Dort seien bei einer Restauration in den sechziger Jahren statt Fensterkitt 3.700 Meter asbesthaltige Dichtschnüre für die Drahtglasscheiben verwendet worden. Unmittelbar gesundheitsgefährdend sei der Aufenthalt im Reichstag nicht, so der Leiter des Baureferates im Reichstag, Ulrich Maetzel, zum Spiegel. Mit der Sanierung des Parlamentsgebäudes, für die ein halbes Jahr veranschlagt ist, solle im November 1994 begonnen werden. Der Palast der Republik enthält angeblich über 700 Tonnen auf die Stahlkonstruktion aufgespritzten Asbest. Im ICC sollen 7.000 Quadratmeter Platten saniert werden. dpa
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