Neue PLZ bisher unnütz

■ Jahrespressekonferenz der Post / Neues Briefverteilzentrum in Stuhr?

Bei der Direktion Postdienst in Bremen stehen große Veränderungen ins Haus. Der erste Schritt war die Einführung neuer Postleitzahlen. 96 Prozent aller Briefschreiber haben sich schon darauf eingestellt. Der Postdienst in Bremen behandelt bisher aber alle Briefe (ausgenommen sind nur die Postfach-Sendungen) so, als hätten sie noch die alte Postleitzahl 2800. Eine Umstellung beim Sortieren auf die neuen Postleitzahlen ist schon räumlich nicht möglich, sagte Karl-Heinz Antelmann Pressesprecher der Direktion Postdienst Bremen auf der Jahrespressekonferenz. Erst müssen im Bereich der Direktion Bremen drei neue Briefverteilzentren in Bremen, Oldenburg und Osnabrück völlig neu gebaut werden. In Bremen werden zur Zeit Verhandlungen zum Erwerb eines geeigneten Grundstücks geführt, das möglichst verkehrsgünstig zum Flughafen gelegen sein soll. Daß die Post ihr Auge auf ein Grundstück in Stuhr geworfen hat, wollte Antelmann nicht dementieren. Das erst vor wenigen Jahren für rund 200 Millionen Mark umgebaute “Postamt 5“ am Hauptbahnhof kann nach der Umstrukrurierung des Postdienstes in Bremen nicht mehr als Verteilzentrum genutzt werden. In den neuen Briefzentren werden die Briefe zukünftig automatisch sortiert. Dadurch werden bis zum Jahr 2000 bundesweit 20.000 Mitarbeiterinnen „entbehrlich“. Auf diesen Arbeitsplätze im Briefeingang arbeiten zu über 90 Prozent Frauen in Teilzeit.

Der Transport der Briefe soll in Zukunft im Nahbereich mit LKW, im Fernverkehr mit Flugzeug abgewickelt werden. Der Abschied der Post von der Bundesbahn wird auch bei der Frachtpost vorangetrieben. Das im Oktober 1993 fertiggestellte Frachtpostzentrum führt zu einer Umstellung von Waggonverladung auf Container, die überwiegend von LKWs transportiert werden. Trotzdem hofft die Post, die Gesamtzahl der auf der Straße zurückgelegten Kilometer pro Sendung langfristig durch verbesserte Koordination senken zu können.

Die Privatisierung des Postdienstes und die Neuorganisierung nach Sparten wird für die Kunden keine spürbaren Veränderungen bringen, verspricht der derzeitige Präsident der Direktion Bremen, Johann Paffen. Nachdem 1993 in Bremen 10 Postfillialen geschlossen wurden, stehen für 1994 keine weiteren Schließungen auf dem Programm.

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