Weser-Stadion ausverkauft

■ Bremer Nervosität vor dem Champions-Spiel gegen den FC Porto

Den „totalen Streß“ bekämpfen, die Köpfe vom harten Bundesliga-Geschäft freimachen und volle Konzentration auf das „Spiel der Spiele“ im Fußball-Europapokal-Wettbewerb der Landesmeister. So lautet die Devise des SV Werder Bremen vor dem fünften Gruppenspiel in der Champions-League gegen den FC Porto. „Wir benötigen einen Sieg, dann ist das Halbfinale zum Greifen nahe“, stellte Manager Willi Lemke gestern die Forderung für das Treffen am Mittwoch (20.30 Uhr/live bei RTL) auf.

Der Deutsche Meister muß mit Dietmar Beiersdorfer (gesperrt), Dieter Eilts, Uli Borowka und Bernd Hobsch (alle verletzt) gleich vier Stammspieler ersetzen. „Mir fehlen dazu die Alternativen“, klagte Otto Rehhagel ganz laut. Er drosselte das Training, damit seine Spieler ausgeruht in den Vergleich mit den Portugiesen gehen können. Auf den „Klick im Kopf“ setzt Marco Bode. Der Student im Bremer Team gab zu: „Ich habe zuletzt die Belastungen der vergangenen Wochen deutlich gespürt. Wir müssen nun in der Champions-League wieder die Kräfte freisetzen, die noch in uns schlummern.“

Für Andreas Herzog sind zwei Dinge für das Spiel gegen Porto entscheidend: „Wir müssen das Durchsetzungsvermögen steigern und uns in den Zweikämpfen behaupten.“ Der österreichische Nationalspieler, der in der vergangenen Woche mit Rehhagel im „Clinch“ lag, läßt keine Ausreden gelten. „Daß wir körperlich nicht gut drauf sind, nimmt uns keiner ab. “

Mit 31.000 Zuschauern ist das Weserstadion zum dritten Mal in diesem Wettberwerb ausverkauft. Die „Millionen“ fließen somit weiter in die Werder-Kasse.

dpa

nisator Wolfgang Barkhausen nicht: „Aus Porto kommen lediglich 300 Fans mit nach Bremen. Sie werden uns keine Schwierigkeiten bereiten.“ Probleme hat der SV Werder mit der Medien-Präsenz. Allein 21 Fernseh- und Rundfunkstationen sowie fast 100 Journalisten wollen von diesem Spiel berichten.

Während es in der Gruppe A kaum Zweifel an der Halbfinal-Teilnahme des AS Monaco und des FC Barcelona gibt, ist in Gruppe B lediglich der AC Mailand für die Runde der „letzten Vier“ so gut wie qualifiziert. Die Italiener erwarten am Mittwoch Belgiens Meister RSC Anderlecht. Aus dem Rennen in der Gruppe A sind Galatasaray Istanbul und Spartak Moskau (beide 2:6 Punkte). Das Team aus dem Fürstentum mit Nationalspieler Jürgen Klinsmann tritt bei Spartak Moskau an, während die Spanier die Mannschaft vom deutschen Trainer Reiner Hollmann aus der Türkei erwarten.

Im Europapokal der Pokalsieger treffen am Dienstag und Mittwoch Paris St. Germain und der FC Arsenal London sowie Benfica Lissabon und der AC Parma aufeinander. Die Entscheidung, welche beiden Mannschaften das Finale am 4. Mai in Kopenhagen erreichen, fällt sicherlich erst in den Rückspielen.

Hans-Joachim Zwingmann (dpa)