piwik no script img

■ TipLieber Werder

„Durst nach Rache“, 20.15 Uhr, Sat.1

Es soll ein Melodram sein. Das klingt verheißungsvoll. Doch die Dramen, die sich da unter dem Sat.1-Label „Liebe und Leidenschaft“ abspielen, sind nicht mehr als altbekanntes Handwerk. Das Traumpaar Ärztin + Anwalt ist keines, der Gatte geht mit ihrer besten Freundin fremd. Ahnungslos rettet Susanne (Gila von Weitershausen) der Nebenbuhlerin zunächst noch das Leben, um später dann eine eigenwillige Art der „Blutrache“ zu üben: Sie dichtet der Rivalin eine Aids-Infektion an. Als auch das den inzwischen meist alkoholisierten Mann (Sigmar Solbach) nicht läutern kann, muß das gemeinsame Kind herhalten – sein Unfall kittet letztlich wahrscheinlich die Ehe. Das Ende will offen bleiben, ist aber spätestens nach 30 Minuten absehbar und stinkt ziemlich nach heiler Fernseh-Welt.

„Durst nach Rache“ ist die dritte Folge in einer losen Spielfilm- Reihe, die sich unter Einsatz prominenter Mitwirkender vor allem auch von den Öffentlich-Rechtlichen abheben sollen. Die Aufwertung eines Genres, eben des Melodrams, strebt Sat.1 nach eigenen Angaben an. Die präsentierte Anhäufung von Klischees bürgt aber noch nicht für die anvisierten Quoten. Die Folge „Hörigkeit der Herzen“ lockte gerade mal knapp vier Millionen ZuschauerInnen vor den Bildschirm. Kluge Unterhaltungskonsumenten schalten auch heute lieber auf Fußball (Werder gegen FC Porto) um: Da gibt es wenigstens noch Überraschungen.Caro Wenzel

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen