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Trinken und singen

■ ... mit Gotthilf dem Fischer

Eng wird's heuer im Hamburger Hauptbahnhof, weil einer der begnadetsten deutschen Chorleiter mit Namen Gotthilf der Fischer Tausende vom öffentlichen Personen- und Nahverkehr abhalten will. Auf irgendeinem Bahnsteig oder in irgendeiner Handelhalle will der frömmelnde Gottfried zur besten Passionszeit „Trink, trink, Brüderlein, trink!“ massenhaft einstudieren und damit nicht nur die Umsatzziffern im öffentlichen Getränkewesen steigern helfen, sondern auch die Einschaltquote des N3-Magazins „DAS“.

Und damit das nicht peinlich wird, werden bereits ab 17 Uhr fünf Studiosi im Walroß-Look insgesamt neun Textweisen unters Volk mischen, damit das Volk unter Gott-hilfs Dirigat und Anfeuerungsrufen dermaßen scheppert, daß auch der Bahnhofsvorplatz Glockengießerwall ins Wackeln gerät und der Wind Fischers Bahnhofsoper akustisch bis ins Rathaus trägt, wo unser Plattschnacker Henning Voscherau darob total aus dem Häuschen gerät und auf dem Rathausmarkt vor lauter Entzücken über Gotthilfs Message einen Feixtanz aufführt. Wenn Gotthilf das wiederum zugetragen wird, wird er dem Henning vielleicht eine persönliche Hymne anbieten wie anderen Herrschern zuvor. Etwa dem Woytila aus Rom, Carl-Gustav aus Stockholm oder Jimmy aus Washington. Frank Schnödel

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