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Ungebremster Handballboom

■ Trotz geringer Fernsehgelder zufriedene Handball-Nordlichter

Ein wenig ins Stocken geraten sind die Verhandlungen des Deutschen Handball-Bundes mit der Ufa über die Übertragungsrechte in Sachen Handball: Wurde vor einigen Monaten noch über einen Fünfjahresvertrag über 60 Millionen Mark geredet, können die Handball-Manager heute froh sein, daß ein Vertrag für das erste halbe Jahr 1995 unter Dach und Fach ist: Mit dem baldigen Verschwinden von Vox vertreibt auch die Hoffnungen auf eine rosarote Medien-Zukunft im bundesdeutschen Handball-Geschäft.

Nördlich der Elbe kann man von solchen Hiobs-Botschaften ganz unberührt sein. In Schleswig-Holstein boomt der Handball-Sport auch weiterhin, in Kiel bereitet man schon langsam die Meisterschaftsfeier vor, in Flensburg hofft man beim Pokalfinale am 12. und 13. Mai auf den großen Durchbruch und selbst der VfL Bad Schwartau ist schon aus der Abstiegszone entschwunden - mittlerweile laufen bei den drei Clubs die Vorbereitungen für die kommende Saison auf vollen Touren.

In Flensburg setzt man voll auf den eigenen Nachwuchs: „Wir werden unsere zweite Mannschaft, die in der zweiten Bundesliga an den Start geht, als Talentbecken für das erste Team nutzen“, erklärt Liga-Sprecher Dirk Schmäschke: Schon jetzt wurde der Vertrag mit Trainer Anders Dahl-Nielsen verlängert, für das kommende Jahr steht auch schon die Parole fest: „Der Abstieg darf für uns kein Thema sein, es ist verboten, überhaupt darüber zu reden“ erklärt Liga-manager Manfred Werner.

Ähnlich sieht auch das Ziel des Turnvereins Hassee-WinterbeckKiel aus. Mit der bisherigen Mannschaft will man den Erfolg verfestigen und auch auf internationaler Basis ausbauen: Der Europa-Cup ist im kommenden Jahr das Ziel. Dafür will man auch in Zukunft weiter auf die jüngste Truppe in der Liga setzen: „Mehr ist finanziell für uns auch gar nicht drin“ erklärt Manager Uwe Schwenker.

Um so stärker steht dafür der VfL Bad Schwartau finanziell da: „Wir wollen mit dem Einsatz eines Saison-Etats in Höhe von 2,3 Millionen Mark unsere Existenz in der ersten Bundesliga sichern“ erklärt Manager Karl-Hein Kucht: Nicht mit eingerechnet sind darin die Fernsehgelder, die vielleicht ja doch noch dazukommen.

ank

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