: Immer weniger Meisen durch sauren Regen
Nicht nur brutale, singvögelfressende Feinschmecker dezimieren Europas Meisenpopulation, auch der saure Regen führt zu einem Bestandsrückgang. So ist der Bruterfolg der Vögel in Wäldern auf sehr sauren Böden deutlich niedriger als auf unbelasteten Flächen. Das berichten Forscher des Instituts für Terrestrische Ökologie in Heteren und der Uni Groningen in der neuesten Ausgabe des britischen Wissenschaftsmagazins Nature. Die Ursache: Kalziummangel führt dazu, daß die Kohlmeisen Eier mit zu dünner und sehr poröser Schale legen. Um den enormen Kalziumbedarf während der Eiablage zu decken, fressen die Vogelweibchen kalziumreiche Schneckenschalen. Auf den sauren Böden im Untersuchungsgebiet gab es aber kaum noch Schnecken, so daß die Vögel nicht genügend Kalzium bekamen. Der Anteil der Gelege mit geschädigten Eiern nahm von zehn Prozent 1983/84 auf 40 Prozent 1987/88 zu.Foto: Volker Derlath
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