: Appell an Rekruten: Nein zur Bundeswehr
■ DFG-VK informierte vor dem Bahnhof
Mit einer bunten Flugblattaktion hat gestern die DFG-VK (Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen) auf dem Bahnhofsvorplatz Unterschriften gegen weltweite Einsätze der Bundeswehr und für die Abschaffung der Bundeswehr gesammelt. Farbenfrohe Transparente und Umhängeschilder mit Aussagen wie "Auch Blauhelme töten“ sollten die Passanten neugierig stimmen. Vor allem ging es den AktivistInnen darum, junge Rekruten, die Anfang April ihre Einberufung bekommen haben, am Bahnhof zu informieren. "Denen wollen wir halt so–n bisschen was zu denken geben.“, teilt einer der KriegsdienstgegnerInnen mit. Tatsächlich taucht dann auch ein junger Mann auf dem Weg zur Kaserne auf, der erzählt, daß er gar nicht gewußt habe, daß er nach der Einberufung noch verweigern könne.
Diese Leute zu informieren ist eines der vielen Ziele der DFG-VK. "Die Abschaffung der Bundeswehr ist natürlich eine Maximalforderung von uns, die wir über viele kleine Forderungen erreichen wollen“, erklärt Herr Wieland von Hodenberg, einer der Verantwortlichen. Die Reaktionen der Leute sind sehr unterschiedlich. Eine ältere Frau ist der Meinung, daß sie da "ja doch nichts gegen tun" kann, unterschreibt dann aber doch. Ein anderer :"Ich bin für weltweite Einsätze. Guckt euch doch an, was in Jugoslawien abgeht!“.
Darüber wissen die DFG-VKlerInnen selbst bestens Bescheid, denn auch in Jugoslawien ist ein bundesweites Netzwerk der Organisation aktiv. So wurde der 21 Jahre alte Bosnier Kowatsch von der Friedensgruppe aus dem Kriegsgebiet nach Deutschland geholt. Von der Reise, bis zur Unterkunft und Verpflegung wurde alles vom bundesweiten Netzwerk der DFG-VK organisiert. "Die Friedensbewegung ist halt mehr als nur Anti-Golfkriegs-Demos“, kommentiert einer der AktivistInnen. tim
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen