■ Blutpräparate: Seehofer irrte
Bonn (dpa) – Blutgerinnungspräparate, die kein Verfahren zur sogenannten Inaktivierung von HIV-Viren durchlaufen haben, sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums doch noch bis September 1986 auf den Markt gebracht worden. Gesundheitsminister Seehofer (CSU) habe einen entsprechenden Bericht des Bundesgesundheitsamtes (BGA) jetzt dem parlamentarischen Untersuchungsausschuß zu Aufklärung von Aidsinfektionen durch Blut und Blutprodukte zugeleitet, teilte das Ministerium gestern in Bonn mit. Bisher war davon ausgegangen worden, daß ab Oktober 1985 solche Präparate gemäß Auflagen des BGA nur dann auf den Markt gebracht wurden, wenn sie ein Verfahren durchlaufen hatten, bei dem das Virus unschädlich gemacht wurde.
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