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Es ist schon ein Kreuz mit dem Verdienst

Es geht äußerst ungerecht zu in diesem Stadtstaat. Meint taz-Redakteurin Birgit Hoyer. Und wir könnten wetten: Meint auch Senatschef Henning Voscherau. Letzterer war gestern vom Bundespräsidenten persönlich zwangsverpflichtet worden, einem ihm eher unsympathischen Menschen warme Worte und das Bundesverdienstkreuz erster Klasse zukommen zu lassen: Robert Vogel - Ex-FDP-Chef, Quergeist, Immobilienkaufmann und reichlich reich.

Lange Zeit hatte sich Voscherau mit dem Verweis auf Vogels Bürgerschaftsmandat um diese ihm so unangenehme Aufgabe gedrückt, schließlich, so der Erste Bürgermeister, sollen Hamburger Politiker doch keine Orden annehmen. Nach Vogels zwangsweisem Ausscheiden aus dem Parlament zog die Ausrede nicht mehr. Voscherau mußte ehren, weil Vogel so viele Wohnungen gebaut hat. Eine Begründung, die taz-Redakteurin Hoyer ungenügend findet: „Wohnungen bauen ist doch sein Job! Warum gibt's dafür ne Medaille und für mich nicht, wo ich meinem Beruf doch auch nachgehe?“ Na, Herr Bürgermeister, wie wär's mit ausgleichender Gerechtigkeit? Hoyer, das können wir nur bestätigen, macht ihren Job echt auszeichnungsgemäß. uex

Foto: Henning Scholz

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