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Provinzen in der Hauptstadt / Ein Kiezführer

Nicht für Oberstudienräte oder Jetzt-machen-wir-aber-einen- drauf-Touristen tauglich, denn die Schinkel-Wanne fehlt ebenso wie die ultimative Szenekneipe. Nur etwas größer als eine Postkarte, zweihundert Seiten stark und elfmal Berliner Kiez schwer sind diese Streifzüge durch Berlin. Der Blick auf die ausgewählten Reviere ist liebevoll und genau, die Viertel in den Vierteln werden atmosphärisch beschrieben. Das historische Berlin wird eher mit der Erwähnung der Schlange von Witwen an der Bundesplatz-Apotheke gestreift als am Pergamon-Museum exemplifiziert. Doch die AutorInnen, allesamt der Journaille angehörig und seit langem in Berlin angesiedelt, kennen die Geschichte ihres Kiezes gut. Bildungshungrig muß man nicht mit dem Buch in der Hand die Straßen abgehen, erfährt dennoch viel und sollte nur auszugsweise die beschriebenen Lokalitäten an einem Abend nachtesten. Ein Blick wie durchs Brennglas auf die gallischen Dörfer der Hauptstadt. Caroline Roeder

Kiez & Co. Streifzüge durchs wahre Berlin. Micha Schulze (Hrsg.) Elefanten Press, 200 Seiten, 16,90 DM

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