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Eichbergs Vermächtnis

■ Schalke ereilt das Dresdner Schicksal: Punktabzug für die kommende Saison

Frankfurt/Main (dpa) – Eichberg läßt grüßen: Wegen „wesentlicher und erheblicher Verstöße“ gegen Auflagen aus den Lizenzierungsverfahren der Spielzeiten 1991/92 und 1992/93 hat der Ligaausschuß des DFB beim Kontrollausschuß beantragt, Schalke 04 mit der höchstmöglichen Geldstrafe von 500.000 Mark und dem Abzug von zwei Punkten am Ende der Saison 1994/95 zu belegen.

„Wir mußten ein Zeichen setzen, daß Geldstrafen zur Sühnung derartiger Verstöße nicht mehr ausreichen. Der Abzug zweier Punkte ist auch eine Warnung“, erklärte der Ligaausschuß-Vorsitzende Mayer-Vorfelder. Schalke- Manager Assauer nahm die Entscheidung des Gremiums relativ erleichtert auf: „Das ist ein Urteil, mit dem Schalke leben kann.“

Der Revierklub kam vergleichsweise glimpflich davon, weil der Ligaausschuß – anders als bei Rot- Weiß Essen – „keine Täuschung“ feststellte. Aber strafverschärfend war, daß die Schalker bereits wegen Auflagenverstößen in den Spielzeiten 1989/90 und 1990/91 zu Geldstrafen verurteilt worden waren. Daß der Punktabzug erst für die kommende Spielzeit beantragt wurde, erklärte Mayer-Vorfelder mit der „bereits sehr weit fortgeschrittenen diesjährigen Saison“. Er ließ kaum Zweifel daran, daß der Kontrollausschuß als ausführendes Organ – wie bereits in der Vergangenheit praktiziert – der Empfehlung des Ligaausschusses folgen wird. Mayer-Vorfelder: „Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, daß der Kontrollausschuß davon abweicht.“

Auf der Frankfurter Ligaausschußsitzung wurden außer Schalke 04 noch vier weitere, namentlich nicht genannte Bundesligaklubs wegen ihrer – allerdings weitaus geringfügigeren – Verstöße gegen DFB-Auflagen in Lizenzierungsverfahren der Vergangenheit bestraft. Drei von ihnen mit Geldbußen bis zu 50.000 Mark, ein Klub kam mit einem „Verweis“ davon.

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