: Säbelrasseln vor dem Spiel
■ Heute abend im UEFA-Cup: Karlsruher SC gegen Salzburg
Karlsruhe (dpa) – Mit „positiver Arroganz“ (Winfried Schäfer) soll der Karlsruher SC ins Endspiel des UEFA-Cup-Wettbewerbs stürmen. Arroganz meint Hybris oder zumindest Selbstbewußtsein. Und letzteres läßt Edgar Schmitt nicht vermissen: „Wir haben die besten Mannschaften geschlagen. Warum sollten wir ausgerechnet an Salzburg hängenbleiben?“ „Euro Eddy“ war mit acht von 15 Toren maßgeblich am europäischen Höhenflug des KSC beteiligt, da läßt sich leicht für das heutige Halbfinal-Rückspiel (20.15 Uhr, live in Sat.1) ankündigen: „Wir werden den Rasen im Wildparkstadion umpflügen.“
Mit dem 0:0 vom Hinspiel und der Bilanz von vier Heimsiegen mit 13:1 Toren in den bisherigen Runden im Rücken, scheint vieles dafür zu sprechen, daß der letzte deutsche Vertreter im UEFA-Cup bis ins Endspiel gegen US Cagliari oder Inter Mailand vordringt. Aber auch die Salzburger, die vor Eintracht Frankfurt Dunajska Streda, Royal Antwerpen und Sporting Lissabon aus dem Wettbewerb geworfen hatten, gehen zuversichtlich in die Partie. Torhüter Otto Konrad tönt vollmundig: „Der einzige deutsche Beteiligte im Finale wird der Schiedsrichter sein.“
Otto Baric, der auf die Tribüne verbannte Trainer des österreichischen Tabellen-Zweiten, rechnet wie folgt: „Wir haben in neun Spielen nur drei Tore kassiert. Auch in Karlsruhe werden wir höchstens eins kassieren und deshalb dort gewinnen.“
Der Optimismus des Kroaten („Wir sind auswärts stärker als daheim“) gründet sich auch darauf, daß mit Feiersinger, Jurcevic und Winklhofer drei Leistungsträger ins Team zurückkehren. Außerdem behauptet Baric: „Bisher haben wir alle Gegner besser gekannt als die uns. Auch den KSC kennen wir besser.“
KSC-Trainer Winfried Schäfer, in der Presse als „Sonnenkönig von Baden“ oder „Herrscher des Wildparks“ mit wahrlich imperialen Wesenszügen ausgestattet, ist von einem Sieg seiner Elf überzeugt, allerdings nur, falls die Spieler so sind wie der Trainer am Spielfeldrand: „Aggressiv.“ Rolff ist wieder dabei, Nowotny wird die Position des gesperrten Liberos Wittwer einnehmen und Bilic und Reich die Gelbsünder Metz und Schmarow vertreten.
Die Bundesliga-Konkurrenten hoffen mit den Karlsruhern – wegen den nächsten UEFA-Cup- Vergnügen. Sollte der KSC den Pokal gewinnen, wäre er unabhängig vom Abschneiden in der Bundesliga wieder qualifiziert und damit gäbe es Platz für fünf deutsche Klubs im UEFA-Cup. Aber nur falls der KSC schlechter als Platz fünf abschneiden sollte. Schafft es der KSC noch unter die Top fünf, bleibt es bei vier deutschen Teilnehmern.
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