: Brokdorf: Festnahmen und Blessuren
22 Festnahmen, heftige Blessuren. So lautet auf Seiten der Atomkraftgegner die Bilanz der gestrigen Aktion gegen den Brennelemente-Transport aus dem Atomkraftwerk Brokdorf via Brunsbüttel in die britische Wiederaufbereitunganlage Shellafield. 40 DemonstrantInnen hatten sich am Morgen vor dem Atommeiler in der Wilster Marsch eingefunden. Als der Transport das Gelände verlassen wollte, setzten sie sich auf die Straße und konnten den Konvoi eine halbe Stunde aufhalten. Dann schritt die Polizei ein. Dabei waren die Uniformierten nicht zimperlich. Teilnehmer wurden in schmerzenden Polizeigriffen gehalten; und um Fotos zu verhindern, gingen die BeamtInnen auch gegen Journalisten vor. Fünf Personen wurden festgenommen.
Eine Stunde später gelang den Demonstranten in Brunsbüttel abermals, den Transport zu behindern, als der Brennelemente-Behälter auf die Schiene verladen werden sollte. Die Polizei nahm kurzerhand 17 Personen fest. Die Initiative „Wir schützen die Kinder von Shellafield“, die den „Atommülltourismus“ unterbinden möchte, war über das brutale Vorgehen der Polizei entsetzt. Sie weist darauf hin, daß die in der Nähe der Wiederaufarbeitungsanlage lebenden Kinder einem erhöhten Leukämie-Risiko ausgesetzt seien. Aber nicht nur sie, so die Ini: „Junge Polizistinnen hier müssen den strahlenden Transport mit ihrem Körper schützen, obwohl Radioaktivität die weiblichen Geschlechtsorgane besonders schädigt.“ kva
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