piwik no script img

Weniger Schweine

■ Grüne wollen wegen Pest 70 Prozent weniger Schweine in Niedersachsen

Hannover Als vorbeugende Maßnahme gegen künftige Schweinepest-Infektionen haben die Grünen die Verringerung der Bestände in der Region Südoldenburg um 70 Prozent gefordert. Der agrarpolitische Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Erich von Hofe, sagte am Montag in Hannover, durch die derzeitige Bestandsdichte sei nach Expertenmeinung ein 30- bis 80fach höhere Infektionsrisiko gegeben. Die Zahl von rund 2,2 Millionen Schweinen in den niedersächsischen Pestgebieten müss „schnellstmöglichst“ auf 700 000 reduziert werden.

Landwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke (SPD) habe bislang eine Verkleinerung der Bestandsdichte blockiert, kritisierte von Hofe. Es sei verwunderlich, wenn Funke bei der Landtagssitzung in der vergangenen Woche ebenfalls für einen Abbau der Schweinebestände in den Pestgebieten in Weser-Ems eingetreten sei, allein 1993 aber der Bau von 126 neuen Schweineställen genehmigt wurde. Auch im laufenden Jahr seien Neubauten erlaubt worden.

Der Grünen-Politiker sprach sich gegen eine Impfung zur Eindämmung der Seuche aus. Geimpfte Tiere seien möglicherweise lebenslang Träger von Viren und könnten gesunde Schweine anstecken. Nach von Hofes Vorstellungen sollten sich die Schweinemast-Normen an den sogenannten Neuland-Höfen orientieren. Danach dürfen pro Hektar Land höchstens zwölf Mastschweine gehalten werden. Ein Betrieb darf zudem nicht mehr als 400 Tiere gleichzeit mästen. Außerdem seien die Schweine artgerecht zu halten. Der Politiker räumte ein, daß sich der Schweinefleischpreis bei Umsetzung dieser Maßnahmen voraussichtlich um ein Fünftel verteuern würde. dpa

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen