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55.000 Güterwagen werden Schrott

■ Neues von der Bahn: Stuttgart soll untertunnelt werden

Frankfurt (AP/taz) – Wegen angeblicher Überkapazitäten und aus Altersgründen wird der Güterwagenpark der Deutschen Bahn in diesem Jahr um fast ein Viertel schrumpfen. Rund 55.000 der meist dunkelbraunen Fahrzeuge warten nach Angaben des zuständigen Bahnsprechers Hans-Jürgen Frohns derzeit auf Abstellgleisen bundesweit auf die Schrottpresse. „Wir versuchen, sie zu verkaufen, aber das klappt nicht so recht“, so Frohns.

1994 ist die Bahn mit rund 239.000 Güterwagen in die Privatisierung gegangen. Dem Abgang stehen in diesem Jahr nur Neubeschaffungen von 1.450 Waggons gegenüber. Sie kosten, wie Frohns berichtete, insgesamt 182 Millionen Mark. Die Umsatzerlöse im Bahn-Güterverkehr waren 1993 um 1,558 Milliarden auf 8,777 Milliarden Mark gesunken.

Zugleich hat die Deutsche Bahn AG gestern die Weichen für den Stuttgarter Hauptbahnhof komplett neu gestellt. Bahn-Chef Heinz Dürr präsentierte das Projekt „Stuttgart 21“, in dessen Rahmen der bisherige Kopfbahnhof komplett unter die Erde verlegt und durch einen unterirdischen Durchgangsbahnhof ersetzt werden soll. Auch eine ICE-Anbindung in Richtung Ulm und Augsburg am Flughafen vorbei ist geplant. Das heutige Bahngelände soll aufgegeben und dem Städtebau zur Verfügung gestellt werden. Durch den Verkauf des 80 Hektar großen Areals in bester Innenstadtlage, das die heutige City um etwa 40 Prozent vergrößern würde, soll sich das Milliardenprojekt selbst finanzieren.

Bundesverkehrsminister Matthias Wissmann, der baden-württembergische Ministerpräsident Erwin Teufel und der Stuttgarter Oberbürgermeister Manfred Rommel kündigten eine Machbarkeitsstudie bis Ende des Jahres an.

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