Der Heimatsender von der Festplatte

Radio Bremen 4 ist inzwischen als erstes deutsches Rundfunkprogramm voll digitalisiert. Das heißt, es gibt keine Schallplatten, keine Tonbänder, keine CDs mehr; stattdessen sind alle 3.000 Musiktitel als Datenpakete auf Computerfestplatten abgespeichert. Der Vorteil: Alle Radiomacher können jederzeit und augenblicklich auf dieses Archiv zugreifen, und zwar einfach von ihren PCs aus. Alle Sucherei entfällt, ebenso das Hantieren an zwölf Tonmaschinen gleichzeitig. Der Computer spielt einem zu, was man wünscht, und er übernimmt quasi wie ein Autopilot die automatisierbaren Anteile am Sendeablauf im Studio. Das Radio hat also Gelegenheit, ein erhebliches schnelleres und direkteres Medium zu werden. Ändern aber wird es sich auf jeden Fall. In fünf Jahren will Radio Bremen alle seine Wellen digitalisiert haben. Dann gilt die allgemeine Verfügbarkeit nicht mehr nur für 3.000 Musiktitel, sondern für den ganzen Wort- und Geräuschreichtum des Senders. Die taz wollte wissen, was uns da blüht, und sprach mit Hermann Vinke, dem Programmdirektor des Hörfunks, und mit Wolfgang Hagen, dem Chef von Radio Bremen 4.