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Es bleibt bei Tempo 100

■ Widerspruch gegen Geschwindigkeitslimit auf A1 abgewiesen

Auf dem Bremer Abschnitt der A1 zwischen Oyten und Brinkum bleibt es bei der im Juni letzten Jahres verordneten Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km/h. Mit einer ausführlichen Begründung hat das Bauressort jetzt den Widerspruch eines vom ADAC unterstützten Delmenhorster Bleifußindianers gegen das Tempolimit abgewiesen.

Gestützt wird der Bescheid von der neuesten Unfallstatistik für diesen Autobahnabschnitt. Danach lag die Zahl der Unfälle in den Zeiten mit Tempo 100 um rund die Hälfte niedriger als in Zeiten ohne Geschwindigkeitsbegrenzung, die Zahl der Schwerverletzten sank sogar auf ein Drittel. Und selbst mit Tempo 100 gehört die Bremer A1 noch zu Deutschlands unfallreichsten Autobahnabschnitten. Die Ursache dafür sieht das Bauressort in der extrem hohen Zahl von fünf Auffahrten auf dem 18 Kilometer langen Streckenabschnitt.

Auf Dauer soll es dennoch nicht bei Tempo 100 bleiben. Eine moderne „Verkehrsbeeinflussungsanlage“ ist bereits in der Planung und soll Anfang nächsten Jahres gebaut werden. Abhängig von der konkreten Verkehrsbelastung und dem Wetter wird sie selbständig die Höchstgeschwindigkeit zwischen 60 und 120 km/h festlegen. „Das ist auch deshalb sinnvoll, weil starre Begrenzungen zur Nichtbeachtung herausfordern“, meint Bau-Staatsrat Jürgen Lüthge. Sollte sich die vom Bund finanzierte Anlage auf der A1 bewähren, sollen mittelfristig alle Bremer Autobahnen und Schnellstraßen damit ausgestattet werden.

Der vom ADAC unterstützte Widerspruch gegen die aktuelle Tempo-100-Regelung würde sich mit der neuen, computergesteuerten Anlage erübrigen. Ob trotzdem Klage erhoben wird, wollte der ADAC gestern noch nicht endgültig entscheiden. Der Leiter der Verkehrsabteilung, Stefan Moeller, gestern vorsichtig zur taz: „Wir wollten mit dem Widerspruch ja vor allem gute Argumente hören. Ob die jetzt gekommen sind, müssen wir erst prüfen.“ Ase

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