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Gefangener besetzte Gefängnisdach

■ JVA Oslebshausen: Ein Mann drohte mit Selbstverbrennung

Ein Gefangener der JVA Oslebshausen hat gestern nachmittag kurzzeitig das Dach des Gebäudes besetzt. Der Mann, ein Deutsch-Jugoslawe, rief nach draußen, er habe sich mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen und werde sich anzünden, wenn seinen Bedingungen nicht entsprochen werde. Die waren: Keine Verlegung in den Knast nach Celle, eine Verbesserung der Haftbedingungen in Oslebshausen und ein Gespräch mit der Presse. Nachdem ihm zugesagt worden war, ihn nicht zu verlegen und ihn nicht wegen der Aktion zu Rechenschaft zu ziehen, verließ der Mann wieder das Dach. Justiz-Staatssekretär Michael Göbel rückte zu dem Pressetermin ebenso an wie ein Fernsehteam von buten&binnen. Obwohl der Mann nach „Presse“ verlangte, wurden dann nur exklusiv die öffentlich-rechtlichen Kameras zugelassen. Die taz mußte draußen bleiben.

Hintergrund der Aktion ist die Diskussion um Haftbedingungen und angeblich rüden Umgang der Vollzugsbeamten mit den Gefangenen. Bereits vor zehn Tagen hatte eine Gruppe der Gefangenen mit einem Sitzstreik gegen „menschenunwürdige Behandlung“ protestiert. Bei einer Razzia hatten die Beamten nach Angaben der Häftlinge private Fotos zerrissen und Insassen vor den Augen der Mitgefangenen gefilzt. bpo

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