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co op, die zweite

■ Teilgeständnis des Ex-Finanzchefs

Frankfurt/M. (AP/dpa) – Zum Auftakt des nur für fünf Tage angesetzten Prozesses vor dem Landgericht Frankfurt hat der frühere Finanzchef des co op-Konzerns, Werner Casper, am Mittwoch ein Teilgeständnis abgelegt. Casper war erst Ende letzten Jahres aus Kanada zurückgekehrt, wohin er 1989 nach dem Zusammenbruch des Unternehmens geflüchtet war.

Der Anklage zufolge soll sich der 49jährige um insgesamt 25 Millionen Mark aus dem Firmenvermögen bereichert haben. Nach einer von ihm verlesenen Erklärung handelte es sich bei den Geldern um „Manövriermasse“, die auf Auslandskonten geschoben wurde, um für künftige Beteiligungen des Konzerns flüssig zu sein.

Wie der Angeklagte einräumte, ist die gegen ihn erhobene Anklage „im wesentlichen richtig“. Er habe jedoch das Auslandskonto niemals als sein persönliches verstanden und auch so nicht darüber verfügt.

Der Handelsriese co op war Ende der 80er Jahre aufgrund dubioser Machenschaften seines Vorstands an den Rand des Ruins geraten. Im ersten co op-Prozeß waren der co op-Chef Bernd Otto und andere Verantwortliche zum Teil zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden.

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