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Opel-Material bei VW

■ Verdacht gegen López erhärtet

Darmstadt/Berlin (AP/taz) – Der Verdacht der Industriespionage gegen den VW-Einkaufsvorstand José Ignacio López hat sich erhärtet. Die Staatsanwaltschaft Darmstadt teilte gestern mit, daß in Privatwohnungen und Büros der Volkswagen AG Datenträger und Schriftstücke gefunden wurden, die von López' früherem Arbeitgeber General Motors/Opel als „geheim“ und „vertraulich“ eingestuft worden seien. VW erklärte, zu keiner Zeit seien geheime Opel-Unterlagen verarbeitet worden.

Der Staatsanwaltschaft zufolge gebe es beispielsweise Übereinstimmungen bei Entwicklungsstudien über einen Fabrikneubau im Baskenland, bei Opel „Plant X“ bezeichnet, bei VW „Plant B“. López hatte als wesentlichen Grund für seinen Wechsel von GM zu VW die Weigerung der Amerikaner genannt, diese Fabrik zu bauen. Außerdem seien in einem von López- Mitarbeitern bewohnten Haus Unterlagen des Opel-Projektes „O-Car“ sichergestellt worden. Weiter seien geheime Opel-Pläne für Einkaufsstrategien und Einsparungen gefunden worden. Es müsse jedoch weiter untersucht werden, ob die Unterlagen wirklich Betriebsgeheimnisse enthielten und zu VW gelangten. Da die Ermittlungen nicht abgeschlossen seien, könne noch nicht entschieden werden, ob gegen López Anklage erhoben wird.

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