: Neue Mai-Hunde
■ Das zweite Projekteforum für Nachwuchskünstler auf Kampnagel
Der kommende Monat steht unter kreativen Vorzeichen auf Kampnagel: Junge Hunde im Mai tummeln sich dann auf den Bühnen der Kulturfabrik und präsentieren fünf mutige und experimentelle Theater- und Tanzprojekte.
Das diesjährige Hunde-Festival (“junge Hunde“, so wird in Holland liebevoll der sich balgende und kämpferische Nachwuchs genannt) ist das zweite Produktionsforum für neue Leute aus Theater und Tanz, das Hans Man in't Veld, künstlerischer Leiter von Kampnagel, inszenieren konnte. „Neues wagen, miteinander kommunizieren und Irrtum riskieren“, forderte der Kampnagel-Leiter von den zahlreichen Festival-Bewerbern.
Auch diesmal wurde die Probebühne zum Versuchslabor. Jan Pusch entwickelt seine Choreographie True Volume True Program (5.-7. Mai) auf der Suche nach Wahrheit in einer Welt der Bilder. Ein „Heimspiel für zwei Tänzer“ entstand. Der Jazzmusiker Thorsten Wilrodt will Musik und Theater zusammenführen. In seinem Stück The minimal Jazzical (5.-8. Mai) geht es um Liebe und ihre Unmöglichkeit, dargestellt von zwei Schauspielern und fünf Musikern.
Um die Gleichberechtigung ihres Metiers ringen drei Musiker und vier Schauspieler in Victoria Hauckes Stück Shift. Alle Produktionen dürfen, so die Kampnagel-Vorgabe, höchsten sechzig Minuten dauern. So können die jeweiligen Aufführungen am Wochenende auch nacheinander gesehen werden.
Erstmals konnten die Nachwuchskünstler die Möglichkeit einer Supervision nutzen. Finanziert von der Hamburger Körber Stiftung begleiteten international bekannte Dramaturgen oder Regisseure die Projektarbeit.
Vier Gast-Ensembles treten bei dem Festival auf. Die Choreographin Lea Anderson gastiert diesmal mit einer rein weiblichen Gruppe in Hamburg und bringt mit ihren The Chomondeleyes und zwei Motorrädern einen heißen Roadmovie auf die Bühne. Mit körperlichen Möglichkeiten und Behinderungen befaßt sich die friesische Theatergruppe Suver Nuver, eine Gruppe mit drei behinderten und drei nichtbehinderten Schaupielern. Der berühmte Regisseur George Tabori wird die Jungen Hunde im Mai am 5. Mai eröffnen.
Katrin Wienefeld
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