■ Einwurf, Auswurf: Steffis secrets
„Hör mal, schon wieder der Bohrer“, brachte ein resignierter Zuschauer die unerträgliche Sehnsucht der Anwesenden nach Ablenkung auf den Punkt. Am Rothenbaum sind selbst die Geräusche der nahegelegenen Baustelle gut geeignet die irgendwie vertraute Routine im Damentennis aufzulockern.
Diese Routine jedenfalls wird von keiner Spielerin so perfekt personalisiert wie von ihr, „unserer Steffi“. Das Warten auf die Frau aus Brühl unterscheidet sich dann auch nur unwesentlich von ihrem schließlichen Erscheinen. Wir wissen einfach schon alles von Stefanie. Ja, sie wird wie zuletzt in Indian Wells und bei den Australian Open ihren tarzanesken blauen Wickelrock tragen, ihren Pferdeschwanz, die Perlen im Ohr und die unvergleichliche Nase, die allen - der Gewöhnungseffekt- so vertraut zum Leben gehörig scheint wie das morgendliche Putzen der Zähne.
Alles Routine eben. Überraschend und auch unwahr wirkte daher die jüngst gestartete Werbekampagne, die unsere 24jährige Rechtshänderin auch beim Strandlauf begleitet. Man wollte uns vorgaukeln, daß Steffi ebenso wie wir zum Schwitzen, ja zum Stinken neigt und deshalb auf die Verwendung eines mildernden Deos nicht verzichten kann. Unsere gläserne Frau - der Gedanke ist absurd, so weg von aller Realität wie ihr vielziterter Wandel der laut aktuellem Programmheft von ihrem neuen (?) Fitneßprogramm und dem neuen (?) Outfit unterstrichen wird. Hat unsere heilige Maria nun gar kein Geheimnis?
Sie hat. Unserem unermüdlich recherchierenden Team ist es gelungen einen noch unerhellten Punkt in der durchröntgten Grafschen Biographie auszumachen. Welches ist der Aszendent der im Sternbild Zwilling geborenen Pfälzerin? Findige wissende LeserInnen wenden sich bitte umgehend an die taz-Sportredaktion. Der Eingang der 1. richtigen Antwort wird mit einer unglaublichen Trophäe belohnt: Einem gebrauchten Handtuch der Gräfin. Garantiert mit echtem Schweiß dran!
Claudia Thomsen
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