: Überlebensgeschichten
■ Ton-Archiv mit Überlebenden-Interviews
Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme verfügt über das bundesweit erste umfassende Ton-Archiv mit Interviews von KZ-Überlebenden. 120 Frauen und Männer zwischen 63 und 88 Jahren - unter anderem aus der Ukraine, Frankreich und Polen - waren zum Teil mehrere Tage zu ihrer Leidenszeit im NS-Regime befragt worden.
Ehe das Lager in Neuengamme im April 1945 befreit wurde, hatte die SS die Dokumente der Lagerverwaltung nahezu vollständig verbrannt. Doch es dauerte Jahrzehnte, wie der Leiter der Gedenkstätte Detlef Garbe kritisch anmerkte, bis der Bewahrung der Erinnerung ein angemessener Stellenwert zugebilligt und die entsprechenden Mittel dafür zur Verfügung gestellt wurden. Das jetzt vorgestellte, Mitte der 80er Jahre begonnene Projekt wurde von Hamburg mit 500.000 Mark finanziert. Rund 1000 Adressen von Überlebenden waren bekannt. 150 Menschen wurden ausgewählt, 30 lehnten ein Gespräch ab. Der größte Teil der Befragten hatten Widerstandsgruppen angehört, etliche waren jüdischer Herkunft.
Die Gespräche stehen der historischen Forschung zur Verfügung. Auch Schulen soll der Zugang ermöglicht werden. Einige der Gespräche sind unter dem Titel „Überlebensgeschichten“ von Ulrike Jureit und Karin Orth im Verlag Dölling und Galitz erschienen. epd
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