: Legalize it
■ Grüne fordern Freigabe des Hanfanbaus in Deutschland
Hannover Die sofortige Freigabe des Hanfanbaus in Deutschland hat am Dienstag die Landtagsfraktion der Grünen in Hannover gefordert. „Das seit 1982 bestehende Anbauverbot ist unsinnig und überholt“, erklärte Erich von Hofe, agrarpolitischer Sprecher der Fraktion. Hanf sei ein hochwertiger Rohstoff für Textil-, Papier- und Pharmaindustrie und ökologisch außerordentlich positiv zu beurteilen, sagte von Hofe. Der Hanfanbau wurde verboten, da aus der Pflanze das Rauschmittel Haschisch gewonnen wird.
Die Grünen setzen sich für ein niedersächsisches Pilotprojekt zum Hanfanbau ein. In anderen europäischen Ländern sei der Anbau rauschmittelarmer Hanfsorten bereits erlaubt und werde mit Geldern aus der Europäischen Union gefördert. Außerdem befürchten die Grünen durch das Hanfanbau-Verbot Wettbewerbsnachteile der deutschen Landwirte.
Die Forderung der Grünen deckt sich mit den Ergebnissen der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig. Auf Versuchsfeldern werden dort seit einigen Jahren Hanfarten mit einem niedrigen Rauschmittelgehalt gezüchtet. Der kürzlich verstorbene Braunschweiger Professor Manfred Dambroth, einer der führenden Agrarwissenschaftler Deutschlands, setzte sich ebenfalls für eine Freigabe der alten Kulturpflanze ein.
dpa
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen