Staatsanwälte bei Atlas Elektronik

■ Vorwurf: Waffenschiebereien / AE-Chef Triebold dabei?

Ca. 30 Mitarbeiter der Münchener Staatsanwaltschaft haben gestern Vormittag die Vulkan-Tochter Atlas Elektronik in Sebaldsbrück durchsucht. Die Staatsanwälte ermitteln in einem internationalen Fall von Waffenschiebereien und werfen dem Rüstungsbetrieb vor, elektronische Ausrüstungsgegenstände für Kriegsschiffe nach den Philippinen und nach Lateinamerika geliefert zu haben. Auch die Privatwohnung des Atlas-Chefs Prof. Triebold soll durchsucht worden sein. Die bayerischen Ermittler waren nach Informationen von Radio Bremen an noch sechs weiteren Orten in der Bundesrepublik aktiv.

In einem firmeninternen Aushang hat die Geschäftsführung von Atlas Elektronik mitgeteilt, daß die Staatsanwälte „wegen eines angeblichen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz“ im Hause gewesen seien. Die Ermittlungen richteten sich aber „nicht gegen die Atlas Elektronik-GmbH“, heißt es. Die Unterschrift des Vorsitzenden der Geschäftsführung, Triebold, fehlt unter diesem Schreiben der Geschäftsführung.

Atlas Elektronik ist eine der großen Rüstungsschmieden Bremens. Seit Jahren hat AE mit der wegbrechenden Rüstungskonjunktur zu kämpfen und propagiert den „Dual Use“, den zivilen und militärischen Nutzen des vorhandenen technologischen Know-hows. K.W.