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Kirchenasyl beendet

■ Kurden bleiben aber versteckt / Gilchinger Bürgerprotest in München

Gilching/München (taz) – Das Kirchenasyl für die kurdische Familie Sapkiran wurde, wie berichtet, am Montag abend beendet. „Die Sicherheit der Familie war nicht länger zu gewährleisten“, erklärten Vertreter der Kirchengemeinde, der Ökumenischen Asylinitiative, Vertreter von Pax Christi und Pro Asyl. Doch der Widerstand der Bevölkerung gegen „ungerechte und unmenschliche Behandlung von Flüchtlingen“ geht weiter. Gestern machten sich die Gilchinger auf, um in München gegen die geplante Abschiebung durch das Innenministerium zu demonstrieren und dem Innenminister etwa 5.000 Protestunterschriften zu übergeben.

„Die Entscheidung des Innenministeriums zur Räumung (der Kirchenräume, d.Red.) scheint eher von Machtgedanken geprägt zu sein als vom Wunsch nach Gerechtigkeit und echter Kenntnis der Lage in der Türkei“, erklärten die Initiativen. Dem Innenminister wurde vorgeworfen, durch die rigorose Abschiebung der Familie Sapkiran nur politisches Profil als Hardliner im Wahlkampf gewinnen zu wollen. Dies auf Kosten von Flüchtlingen, die um Leib und Leben fürchten müssen, wenn es tatsächlich zur Abschiebung kommt.

Der bayerische Innenminister zeigte sich nicht davon beeindruckt, daß die Gilchinger Bürger beteten, „er möge doch noch zur Einsicht kommen“. Er hat die Familie, die an einem geheimgehaltenen Platz versteckt wird, zur Fahndung ausgeschrieben. „Unser Gewissen verbietet uns nähere Angaben zum Verbleib ... jedes weitere Wort könnte lebensbedrohend sein“, heißt es deshalb in einer Erklärung der beteiligten Initiativen. Über die Abschiebung von Kurden wird es auch bei der heute in Usedom beginnenden Innenministerkonferenz gehen. Mit einem dringenden „Appell in letzter Minute“ versuchte Medico International einen vorläufigen Abschiebestopp zu erreichen. Klaus Wittmann

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