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Informationsmangel

■ betr.: „Wir haben die Geister geru fen“, taz vom 23.4.94

Menschen mit Epilepsien gewinnen Europäische Triathlonmeisterschaften, sind Weltmeister im Skispringen, Segeln, Schwimmen, Reiten... Aber in dem ABM- Pilotprojekt Behindertenrudern des Landesruderverbandes werden sie als einzige Gruppe ausgeschlossen. Aus „Sicherheitsgründen“, wie ich lese. Auch Informationsmangel, wie ich meine.

Epilepsie kann ein Kribbeln in der Hand sein, ein Zucken im Bein, ein komisches Gefühl im Magen, eine kurze Absence usw. usw. Der sogenannte große Anfall, der das Bild des Anfallkranken in der Öffentlichkeit prägt (und viel schlimmer aussieht, als er ist) ist nur eine Form. Manche Menschen mit einer Epilepsie sind schwerbehindert und brauchen Hilfe. Die meisten sind behindert nur während der wenigen Minuten, die ihr Anfall dauert, und nur in dieser Zeit sind sie auf Rücksicht und Verständnis angewiesen.

Ebenso leiden nicht alle „Anfallsleidenden“ an ihrer Krankheit. Was ihnen aber wirklich zu schaffen macht, sind falsche oder fehlende Informationen in der Öffentlichkeit, die häufig zu Isolation und Ausgrenzung führen: aus Kindergärten, Schulen, Berufen und sogar aus Behindertenruderfahrten. Brigitte Lengert, tätig als

Beauftragte für Studierende mit

Behinderungen der TUB,

Ex-Mitarbeiterin der Epilepsie-

Zeitschrift „einfälle“

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