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UNO-Unklarheiten

■ Konzessionen an bosnische Serben?

Sarajevo (AFP) – Für diplomatischen Wirbel hat ein Zugeständnis der UNO an die bosnischen Serben gesorgt. Mehrere Panzer sollten nach Angaben eines UN- Sprechers die Zwanzig-Kilometer- Sicherheitszone bei Sarajevo durchfahren dürfen, um Stellungen an der Südflanke des Berges Igman zu verstärken. Diese Zusage habe der UN-Sonderbeauftragte Akashi am Dienstag in Pale gemacht. Die bosnische Regierung verlangte daraufhin den Rücktritt Akashis.

Über die Abmachung zwischen der UNO und der serbischen Führung gab es widersprüchliche Angaben. Ein Unprofor-Sprecher in Sarajevo erklärte, die Vereinbarung, die „ohne jede Konsultation“ mit der UNO in Sarajevo getroffen worden sei, habe insgesamt sieben Panzer betroffen. Die serbische Anfrage sei vor dem Hintergrund einer drohenden muslimischen Offensive in der Region erfolgt. Zwei der Panzer hätten die Schutzzone am Mittwoch mit einer Unprofor- Eskorte passiert, fünf weitere Panzer sollten „in den nächsten Tagen“ folgen. Ein Sprecher der Unprofor-Zentrale in Zagreb gab dagegen eine andere Darstellung: Die Zusage an die Serben habe nur fünf Panzer betroffen und sei „annulliert worden“, nachdem zwei Panzer ohne vorherige Absprache durch die Zone gefahren seien. Akashi habe „klare Bedingungen“ für den „einmaligen“ Transit ausgehandelt. Der Sprecher in Sarajevo betonte, er sei „nicht informiert“ über einen möglichen Zusammenhang zwischen der Erlaubnis zum Panzertransit und der Freigabe eines von Serben blockierten UN-Konvois für Goražde. Die 51 Fahrzeuge waren fünf Tage lang festgehalten worden und trafen erst in der Nacht zum Donnerstag in der UN-Schutzzone ein.

Der UN-Sicherheitsrat hat unterdessen alle Kriegsparteien vor Militäraktionen im strategisch bedeutsamen Korridor um das nordbosnische Brčko gewarnt. Eine erste Gruppe von UN-Militärbeobachtern traf bereits an der nördlichen Grenze des Korridors ein.

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