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Die Tippelbrüder versprühen jetzt auch Altpapier

■ StattBauhof zeigte wandernden Handwerksgesellen alternative Dämmstoffe

Alte Bräuche und neue Methoden verband jetzt der StattBauhof: Er lud wandernde Handwerksgesellen, die zur Zeit auf Baustellen in und um Berlin arbeiten, zu einem zweitägigen Seminar über ökologisches Bauen ein. Dabei wurden die Handwerker mit den riesigen Hüten vor allem in die Verfahren zur Dämmung mit Zellulose eingewiesen. Der Stoff aus Altpapier ist eine der ökologischen Alternativen zu Mineralfasern. „Es ist für unsere heutige Situation bezeichnend, daß sich traditionsbewußte Handwerker dem ökologischen Bauen zuwenden“, so Jürgen von Stenglin vom StattBauhof, „auch wenn das Wandern in der typischen Zimmermannstracht zuweilen anachronistisch anmutet.“ Allerdings gehöre zum Wandern auch Flexibilität, schließlich lernten die Gesellen drei Jahre verschiedene Arbeitsweisen und Regionen kennen.

Ganz uneigennützig war die Einladung zum Lehrgang freilich nicht, vertreibt der StattBauhof doch selbst das Recyclingprodukt Isodan. Und das war durch eine Greenpeace-Studie über Papier ins Gerede gekommen. Zum einen aber vergab die Umweltschutzorganisation ihre miesen Noten an Papiersorten, die für Zellulose- Dämmstoffe gar nicht verwendet werden, zum anderen bewies ein Gutachten des Analyse-Labors in Berlin die Verträglichkeit.

Damit stellt sich für Bauherren, die Mineralfasern nicht mehr verwenden wollen, da diese als krebserregend gelten, nur noch das Problem, daß Isodan und Isofloc nicht so einfach selbst angebracht werden können, wie das bei den Faserplatten der Fall ist. Beide Produkte müssen eingesprüht werden, entsprechende Kenntnisse und Kleidung gehören dazu. Geschulte Handwerker sind daher aus Sicht der Hersteller ein wichtiger Schritt, um die weniger verträglichen Materialien mehr und mehr vom Markt zu drängen. ca

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