: WEU wird östlicher
■ Osteuropäer als „assoziierte Partner“
Luxemburg (dpa) – Die Westeuropäische Union (WEU) hat beschlossen, sich Richtung Osteuropa zu öffnen und insgesamt neun Staaten als „assoziierte Partner“ aufzunehmen. Die Außen- und Verteidigungsminister beider Seiten wollten gestern in Luxemburg entsprechende Dokumente verabschieden. „Damit sind wir dem Ziel einer gesamteuropäischen Friedenspolitik ein beträchtliches Stück nähergekommen“, erklärte Bundesaußenminister Klaus Kinkel. Rußland bringe inzwischen Verständnis für die Ausweitung der WEU auf.
Die WEU ist die sicherheitspolitische Organisation der Europäischen Union. Vollmitglieder sind alle EU-Staaten außer Irland und Dänemark. Einen Assoziationsstatus haben bereits die Nato-Staaten Island, Norwegen und die Türkei. Der neue Assoziationsstatus wird Polen, Ungarn, der Tschechischen Republik, der Slowakei, Bulgarien, Rumänien und den drei baltischen Staaten gewährt. Die Assoziationspartner können damit in Zukunft die Ratssitzungen der WEU besuchen. Eine Sicherheitsgarantie erhalten sie nicht.
Bundesverteidigungsminister Volker Rühe unterstrich, daß Deutschland alles tun werde, um die „rechtlichen und faktischen Voraussetzungen“ für künftige WEU-Einsätze zu schaffen. Dazu gehöre auch die Rettung von EU- Staatsbürgern wie in Jemen oder in Ruanda.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen