■ Der Bürgerkrieg im Jemen geht weiter: Auf beiden Seiten gibt es nur Sieger
Sanaa/Aden (AFP) – Im fast eine Woche währenden Bürgerkrieg im Jemen behaupten beide Kriegsparteien, bedeutende Siege errungen zu haben. Ein Sprecher der südjemenitischen Truppen sagte in der Nacht zum Dienstag, es sei ihnen gelungen, die Nord- Einheiten zurückzuschlagen. Wenige Stunden zuvor hatten Militärs aus dem Norden noch behauptet, sie stünden kurz davor, die Süd- Kapitale Aden einzunehmen.
Weiterhin ist unklar, wie viele Menschen seit Kriegsbeginn getötet wurden. Ein Sprecher des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) sagte gestern, es sei unmöglich, eine Bilanz aufzustellen. Ein nordjemenitischer Militärsprecher hatte zuvor erklärt, bisher seien 74 Soldaten der Armee Nordjemens getötet und 240 weitere verletzt worden. Die Süd-Einheiten hätten „enorme Verluste“ erlitten. Gestern wurde die englischsprachige Wochenzeitung Yemen Times verboten, nachdem sie am Sonntag eine Bilanz von „12.000 Toten und Verwundeten“ veröffentlicht hatte.
Der von Politikern aus dem Norden dominierte jemenitische Präsidentschaftsrat erklärte am Montag den aus dem Süden stammenden Ministerpräsidenten Abu Bakr al-Attas für abgesetzt. Seine Funktionen soll Industrieminister Mohammed Said al-Attar (Norden) übernehmen.
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