piwik no script img

UNO verurteilt Serben und Bosnier

Im Konflikt zwischen bosnischen Serben und bosnischer Regierung um die Kontrolle des Korridors von Brčko im Norden Bosniens, der die verschiedenenen Teile „Groß-Serbiens“ verbindet, ist die UNO offenbar auf Neutralität bedacht. Der UNO-Sicherheitsrat verurteilte einen Angriff bosnischer Regierungstruppen auf die Stadt Brčko, bei dem am Dienstag mehrere Zivilisten getötet und weitere verletzt worden waren (siehe Bild) – das erste Mal, daß eine Verurteilung gegen die bosnische Seite ausgesprochen worden ist. Zugleich sprach sich das UN-Gremium gegen die serbischen Angriffe der vergangenen Tage auf die von der bosnischen Regierung kontrollierte Stadt Tuzla aus.

Die US-Regierung übte unterdessen Kritik an der bosnischen Regierung. Die Äußerung des bosnischen Ministerpräsidenten Haris Silajdžić, wonach die künftige bosnisch-kroatische Föderation 58 Prozent des Gebietes von Bosnien-Herzegowina erhalten solle, stimme nicht mit vorherigen Vereinbarungen überein, sagte ein hoher US-Regierungsbeamter. Die bosnische Regierung habe sich zuvor bereit erklärt, daß die Föderation 51 Prozent umfassen sollte und die übrigen 49 Prozent den Serben zufallen sollten. Die 58-Prozent-Vereinbarung hatten Bosnier und Kroaten zuvor in Wien ausgehandelt.

Das bosnisch-kroatische Föderationsabkommen soll morgen in Genf feierlich unterzeichnet werden. Bereits heute treffen die Kriegsparteien in Genf zu Verhandlungen zusammen. Foto: Reuter

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen