: Wie schröpfe ich eine Uni?
–Bei der Verteilung der Sparquoten für den Personalhaushalt 1995 drückte der Senat der Wissenschaftsbehörde eine Quote von 14 Prozent auf. Den Löwenanteil von 7,3 Millionen Mark trägt die Universität. Wie der Uni-Leitung bereits mitgeteilt wurde, soll 1996 und 1997 noch einmal in ähnlichem Umfang gestrichen werden. Nach neusten Informationen geht man dort davon aus, jährlich 91 Stellen streichen zu müssen. Diese Kürzung soll erstmals auf die Studienkapazität angerechnet werden. Etwa 10 bis 15 Prozent der 45.000 Plätze sollen abgebaut werden.
–30 weitere Stellen stehen zur Disposition, weil 1995 das zur Hälfte vom Bund finanzierte Hochschulsonderprogramm I ausläuft.
–Insgesamt 52 Stellen müssen umgewidmet werden, um bereits beschlossene neue Schwerpunkte zu verwirklichen, wie das Zentrum für Gebärdensprache, die Molekulare Neurobiologie und die Mirkostrukturforschung.
–Für rund 18 Millionen Mark ist die Universität verpflichtet, Stellen „vakant“ zu halten. Dies bedeutet nochmals einen Verlust von 250 bis 300 Stellen und eine Reduzierung um 15 Prozent Lehrkapazität.
–Im Bereich der Sach- und Fachausgaben müssen 1995 25 Prozent eingespart werden
Insgesamt hat die Uni rund 900 Professoren, 800 wissenschaftliche Mitarbeiter und 1700 beim technischen Verwaltungspersonal. Derzeit sind 260 Stellen unbesetzt, 1996 und 1997 kommen je 100 dazu. Die geplante Streichung von 360 Stellen bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der „Vakanzrate“ ist demnach schon mathematisch unmöglich. Bei der Hälfte, so Uni-Präsident Lüthje, handele es sich um Nachwuchsstellen, die nicht verloren gehen dürfen. kaj
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