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Es schmeckt krank

■ Rinderwahnsinn im Fleischerladen

Hamburg (dpa) – Auch ohne Erlaß der Regierung sinkt in Deutschland der Verkauf von Rindfleisch. Schuld daran ist die Debatte über Übertragbarkeit der BSE-Krankheit auf Menschen. In Großbritannien, wo die „Rinderwahnsinn“ genannte Seuche verbreitet ist, wird diese Gefahr heftig bestritten. Für Deutschland hat der „Verband des Groß- und Außenhandels mit Vieh und Fleisch“ (GAVF) jedoch einen „dramatischen Rückgang“ der Nachfrage nach Steaks ausgemacht. „Hochwertiges Rindfleisch“ liege im Überfluß in den Kühlhäusern klagte gestern der Verband.

Auch die Fleischer leiden unter Gesundheitsministers Seehofers Drohungen, notfalls im Alleingang die Grenzen für Rindfleisch zu schließen. Prompt ließen die Kunden auch die einheimische Ware liegen. Der Verkauf von Rindfleisch sank um fünf Prozent. Die Preise hätten aber gehalten werden können, sagt der Geschäftsführer des Fleischerverbandes.

Die EU hat das Problem noch verschärft. Seit dem 2. Mai wird auf Beschluß der Agrarminister ein zusätzliches Rindfleischkontingent von 18.000 Tonnen nach Europa importiert. Davon stammen 11.000 Tonnen aus Argentinien und 5.000 aus Brasilien. Mehr als die Hälfte ist für den deutschen Markt bestimmt.

Umwegeinfuhren von britischem Rindfleisch nach Deutschland bei einem Verbot des Direktimportes wegen der Rinderseuche füchtet der GAVF nicht. Die Einkaufsketten seien so mächtig, daß es kein Lieferant wagen würde, bei der Herkunft vertragsbrüchig zu werden.

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