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Unterm Strich

Wie am Samstag an anderer Stelle in dieser Zeitung angekündigt, ist gestern im spanischen Pyrenäenort Portbou die Gedenkstätte für Walter Benjamin eröffnet worden. Beim Festakt würdigten die Ministerpräsidenten von Hessen und Baden-Württemberg, Hans Eichel und Erwin Teufel, das Exemplarische im Leben des Emigranten Benjamin. In seinem Los spiegele sich „das Schicksal der Besten einer ganzen Generation“, sagte Eichel. Wir werden sehen, ob auch der andere Sinn der Gedenkstätte von solchen entscheidenden Herren wahrgenommen werden wird: Der „Arbeitskreis selbständiger Kulturinstitute“, der die Sache vorangetrieben hat, versteht den Ort nämlich auch als Mahnmal der namenlosen Flüchtlinge und will hier regelmäßig Veranstaltungen „zum Thema Emigration und Toleranz“ stattfinden lassen.

Autoren und Gewerkschafter haben am Sonntag in München bei einer Trauerfeier die politischen Verdienste Bernt Engelmanns gewürdigt. Engelmann stehe für einen Umgang mit der Geschichte, der vor den Verbrechen des nationalsozialistischen Deutschland die Augen nicht verschließe, sagte Detlef Hensche, Vorsitzender der IG Medien. Engelmann habe gegen die Nazis Partei ergriffen und später, „gegen die Praxis der Berufsverbote, gegen die Diskriminierung von ausländischen Arbeitnehmern und Minderheiten, für ein Einwanderungsland Bundesrepublik“ die Stimme erhoben“, so Hensche.

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