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Unterm Strich

Während in Magdeburg der Herrentag mit Baseballschlägern gefeiert wurde, gab sich Dresden an diesem Wochenende beschwingt: Gunther Emmerlich zur Freude wurde dort vier Tage lang das 24. Internationale Dixieland-Festival abgehalten. Trotz brütender Hitze und Gewitterschauern ließen sich Hunderttausende nicht davon abhalten, vom Hauptbahnhof durch die post-stalinistisch-prächtige Fußgängerzone bis zum Ende der Einkaufsstraße zu tanzen. Und danach ab in die nächste Mokka-Bar.

Innen-Rechtsaußen Manfred Kanther begab sich derweil nach Fulda („Fulda ist nicht überall!“ titelte Helmut Höge schon in der taz vom 4.9.93) und suchte einen Kompromiß zwischen Volk und Straße: Beim abschließenden Festakt des 4. Deutschen Chorwettbewerbs sicherte er eine Förderung des jährlichen Meistersängertreffens zu. Frei nach dem Motto: Wo man singt, da laß dich nieder, böse Menschen kennen keine guten Lieder. Am schönsten singen die Russen.

Nach dem Anschlag auf die Synagoge arbeitet nun auch Lübeck gegen Fremdenfeindlichkeit: Zum Auftakt der „Woche der guten Nachbarschaft“ — einer Initiative auf Anregung der schleswig-holsteinischen Landesregierung — werden noch bis zum 29. Mai Plakate von 20 Künstlern und Künstlerinnen gezeigt, die unter dem Titel „I am You“ mehr Gewaltfreiheit fordern. Danach soll die Aktion in 200 deutschen und weiteren europäischen Städten fortgesetzt werden.

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