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Rom: Demoverbot für Skins?

■ Polizei will es – Regierung schweigt

Rom (taz) – Weidliches Entsetzen der Linkspresse, beklommenes Schweigen der Blätter, die der neuen Regierung nahestehen: Mit hochgereckter rechter Hand und Sprüchen wie „Der Faschismus hat gewonnen“ und „Wir sind die Herren Italiens“ waren am Sonntag 200 Skinheads durch das oberitalienische Vicenza gezogen – in einer ordentlich angemeldeten und vom örtlichen Polizeichef genehmigten Demonstration. Regierungschef Silvio Berlusconi – der sich seit gestern der Vertrauensdebatte stellen muß – schweigt vornehm. Auch der neue Justizminister legte sich lieber mit der Antikorruptionskommission „Mani pulite“ an. Immerhin ließ sich der Chef der Staatspolizei, Vincenzo Parisi, vernehmen: Er werde seine Präfekten anweisen, künftig derlei Demos nicht mehr zu genehmigen.

Besonders erstaunlich ist die 180-Grad-Drehung vieler Medien: Noch am Sonntag morgen hatten nahezu alle Tageszeitungen in Kommentaren zu den Vorfällen von Magdeburg die deutschen Behörden wegen der schnellen Freilassung der vorläufig Festgenommenen als „allzu verständnisvoll“ bezeichnet, die Politiker als „schwerhörig“ oder gar mit den Rechtsextremisten im Bunde gewähnt. Nun, mit den Skins und den Hakenkreuzen im eigenen Land, lauten die Titel anders: „Demo von Skinheads in Italien. In Deutschland ist so etwas verboten“. Werner Raith

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