Nachgefragt
: „Das ist gut so“

■ Sozialsenatorin Gaertner zum Protesttag

taz: Empfinden Sie den Aktionstag der Sozialverbände als für Sie oder als gegen Sie gerichtet?

Irmgard Gaertner: Ich empfinde die als auf die Sache gerichtet. Es geht ja nicht nur um die Sozialsenatorin, es geht darum, daß bestimmte sozialpolitisch wichtige Projekte kaputtgehen. Die meisten Spozialpolitiker resignieren zur Zeit. Wer auf die Straße geht, resigniert nicht. Und das ist gut so.

Aber Sie werden doch von der Demonstration persönlich hart angegriffen. Läßt Sie das kalt?

Nein, kalt läßt mich das überhaupt nicht. Aber ich nehme das nicht persönlich, sondern bin der Meinung, daß sich der Protest auf die Sache bezieht.

Teilen Sie denn die Einschätzung, mit den jetzt anstehenden Kürzungen stünde der Erhalt des gesamten sozialen Netzes auf dem Spiel?

Nein, soweit würde ich nicht gehen. Das gesamte Sozialnetz wird ja auch nicht von Bremen bestimmt. Aber wir haben in Bremen ein etwas engermaschiges Netz, daß dasjenige des Bundes ergänzt. Und dieses bekommt jetzt in der Tat Löcher.

Aber teilnehmen wollen Sie an der Kundgebung trotzdem nicht?

Bis eben habe ich mit ganz wichtigen Entscheidungsfindern in der Bürgerschaft über die Haushaltskürzungen beraten. Insbesondere diese Auseinandersetzung mit den FDP-Vertretern scheint mir genauso wichtig zu sein, wie auf die Straße zu gehen. Fragen: Dirk Asendorpf